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Gutshöfe Estlands
Spätbarock und Frühklassizismus
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Vorhergehendes Teil (Vorhergehendes Baustil)

Der Barockstil vermischte sich in den Jahren 1770–1790 langsam mit strengeren Formen, die auf antike Vorbilder basierten und die von Üppigkeit abwichen. Dunkle zergliederte Wandflächen wurden durch große und helle ersetzt, Fenster wurden schmaler und höher, Gebäude bekamen nach Vorbildern des antiken Griechenlands und Roms Säulen, dreieckige Giebel und Portikus.

Zum Spätbarock werden spätere Bauten gezählt, bei denen zwar dem Barockstil charakteristische Merkmale dominieren, die sich aber mit einigen klassizistischen Elementen vermischt haben. Wenn zum Klassizismus charakteristische Merkmale in der Architektur führen, dabei einige dem Barockstil eigene Elemente beibehalten, handelt es sich um frühklassizistischen Stil. Die Grenze zwischen Spätbarock und Frühklassizismus ist arbiträr und lässt sich schwer festlegen.

In den Jahren 1770–1800 wurden in Estland hauptsächlich Gutshöfe errichtet, die Elemente aus beiden genannten Stilrichtungen enthielten. Einige Details aus der Barockzeit wurden im geringen Umfang auch später verwendet. Zahlenmäßig kann man diese Gebäude öfter vorfinden als stilechte Barockbauten, weil der im Jahre 1760 angefangene Aufschwung der Bautätigkeit seine Blütezeit gerade ein wenig vor 1800 erreichte.

Beispiele von Gutshöfen im Spätbarock sind: Seidla/Seydell, Roosna-Alliku/Kaltenbrunn, Kiltsi/Schloss Ass, Sagadi/Saggad, Rägavere/Raggafer, Vatla/Wattel, Helme/Schloss Helmet, Peningi/Penningby (in Trümmern), Anija/Annia .

Beispiele von Gutshöfen im Frühklassizismus sind: Vääna/Faehna, Klooga/Lodensee, Kostivere/Kostifer (umgebaut), Koigi/Koik, Aruküla/Arroküll (im Kreis Järvamaa/Jerwen), Varangu/Warrang, Liigvalla/Löwenwolde, Väätsa/Waetz, Vaimõisa/Waddemois, Kabala/Kabbal (im Kirchspiel Pilistvere/Pillistfer), Saadjärve/Sadjerw, Vana-Kuuste/Alt-Kusthof.

 
Folgendes Teil (Folgendes Baustil)

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